Münchner Poetikvorlesung 2024

mit Slata Roschal, 15., 23. und 29. Mai in München

Im Jahr 2024 kehrt das altehrwürdige Format der Poetikvorlesung zurück an das Institut für Deutsche Philologie der LMU München. Schon in den 1980er und 1990er Jahren wurden immer wieder Autorinnen und Autoren an die Universität eingeladen, um über ihr Schreiben, ihre Bücher und ihre Poetik zu sprechen. Zuletzt gab es 2007 eine einmalige Neuauflage einer solchen Poetikvorlesung.

Um die Forschung zur Gegenwartsliteratur am Verlags- und Buchstandort München weiter voranzutreiben und das literarische Leben in Forschung und Lehre besser zu vermitteln, steht die Poetikvorlesung des Jahres 2024 unter dem Vorzeichen „Werkstatt und Maschinenraum“. Sie gibt Einblicke in die Entstehung von Manuskripten und in die Schwierigkeiten, die beim Verbreiten von literarischen Texten und Büchern begegnen.

Hierfür konnte die Schriftstellerin Slata Roschal (www.slataroschal.de) gewonnen werden, die, 1992 geboren, mit zwei Lyrikbänden und zwei Romanen zu einer etablierten Größe der deutschsprachigen Literatur geworden ist. Slata Roschal wird in drei Vorlesungen über die Bedeutung des Literaturbetriebs für ihre Arbeit sprechen, über Geld, Macht und Konkurrenz, über das kollaborative Entstehen von Büchern und über die besondere Herausforderung, sich dem Literaturmarkt zu stellen, wenn man Familie und Kinder hat.

Die letzte der drei Vorlesungen wird dabei in Kooperation mit der von Slata Roschal eingeladenen Autorin Katharina Bendixen (www.other-writers.de) stattfinden. Alle Veranstaltungen sind öffentlich, werden von Studierenden begleitet und in einem Blog reflektiert. Wir freuen uns auf das Interesse – auf dass die Münchner Poetikvorlesung „Werkstatt und Maschinenraum“ zu einer festen Größe im universitären Leben und in der literarischen Öffentlichkeit Münchens wird!

Die Poetikvorlesungen von Slata Roschal finden jeweils um 18 Uhr c.t. im Veranstaltungsraum des Philologicums statt, und zwar am:

Mittwoch, 15. Mai 2024: „Geld, Macht & Konkurrenz“

Donnerstag, 23. Mai 2024: „Das kollaborative Buch“

Mittwoch, 29. Mai 2024: „Elternschaft & Autorschaft“

Die Autorin steht für Presseanfragen zur Verfügung.

Verantwortlich: Dr. Kay Wolfinger, LMU München: kay.wolfinger@germanistik.uni-muenchen.de

Nebelflecken und das Unbeobachtete

Nebelflecken und das Unbeobachtete. Neue Forschungsansätze zum Werk W.G. Sebalds [hg. zus. mit Dorothea Hauser und Ricardo Felberbaum], Würzburg: Königshausen & Neumann 2023 (= Schriftenreihe der Deutschen Sebald Gesellschaft, Band 2).

Der zweite Band der Schriftenreihe der Deutschen Sebald Gesellschaft widmet sich W. G. Sebald als einem der Literaten des ausgehenden 20. Jahrhunderts, zu dem bereits unterschiedlichste Forschungspositionen existieren. Trotzdem fasziniert sein Werk die Literatur- und Medienwissenschaften nach wie vor und reizt zu immer neuer Auseinandersetzung. Der Band umfasst Ergebnisse der ersten Veranstaltungen der Deutschen Sebald Gesellschaft. Seine Beiträge formulieren neue Positionen zu Sebalds Literatur und entwickeln weiterführende Forschungsansätze, blicken, um mit Sebald zu sprechen, auf die Nebelflecken seiner Bücher und beobachten das bisher Unbeobachtete.

Werkstattlesung und Diskussion mit Thea Dorn

literatur | saloon am Institut für Deutsche Philologie der LMU München am 8. November 2023

In unserem fünften literatur | saloon wollen wir mit Thea Dorn ins Gespräch kommen und mit ihr darüber diskutieren, welche Aufgabe sie der Literatur der Gegenwart zuschreibt und wie populär eine mediale Literaturvermittlung sein muss.

Im Anschluss können wir bei einem kleinen Umtrunk weitersprechen und den Semesterauftakt feiern. Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr und Sie möglichst zahlreich kämt! Wir sind sehr gespannt auch auf Eure und Ihre Fragen.

Mittwoch, 8.11.2023, Schellingstr. 3, Hörsaal S007

Kontakt: saloon@germanistik.uni-muenchen.de

Claire Beyer, »Rauken«

Lesung im Literaturhaus Allgäu, Immenstadt, 7. Juli 2023, 19:30 Uhr

Die Schriftstellerin Claire Beyer, geb. in Blaichach, kommt zum ersten Mal zu einer Lesung ins Literaturhaus Allgäu. Sie spricht mit Kay Wolfinger über den Einfluss ihrer Herkunft auf ihr Werk und ihr Schreiben und stellt den Roman Rauken vor. Dieser stammt schon aus dem Jahr 2000, war das bestverkaufte Debüt des Jahres und erzählt in dichten Bildern die Geschichte der literarischen Provinz. Weitere Informationen unter: https://www.literaturhausallgaeu.de/claire-beyer/.

Sven Hanuschek über Arno Schmidt

Veranstaltung in der Stadtbibliothek Sonthofen, 21. September 2023, 19 Uhr

Sven Hanuschek ist zu Gast bei Sonthofen liest in der Stadtbibliothek Sonthofen. Er spricht mit Kay Wolfingerüber seine Biographie über den Kultautor Arno Schmidt, die 2022 bei Carl Hanser Verlag erschien. Weitere Informationen unter: https://www.stadt-sonthofen.de/kultur-freizeit/kulturleben/sonthofen-liest/.

Unverkäuflich? Literatur und Markt

Literatur | Saloon am Institut für Deutsche Philologie der LMU München am 20. Juni 2023

Nach der digitalen Wende haben sich nicht nur die Bedingungen der Produktion von Literatur grundlegend verändert, sondern auch die Möglichkeiten der Distribution, Rezeption und Vermarktung von Literatur sind nicht mehr dieselben. Neue Kanäle und neue Formate, über die Literatur bereitgestellt, beworben und konsumiert wird, mischen derzeit das literarische Feld auf. Was verkäuflich ist, entscheidet sich so immer häufiger noch vor der Publikation in einem Verlag. Dabei fallen die Mechanismen der Selektion einem Online-Lesepublikum zu, das über Trends, Themen, Genres und Stile auf den unterschiedlichsten Plattformen mitentscheidet. Titel von etablierten Autor:innen sind für die Verlage so längst kein Selbstläufer mehr. Entsprechende Selbstvermarktungs- und -inszenierungsstrategien in den Sozialen Medien stellen inzwischen einen zentralen Faktor beim Verkauf von Literatur dar.

Während die Literaturwissenschaft noch an den entsprechenden methodischen Zugriffen laboriert, drängen sich unentwegt neue Fragen auf: Welche Konsequenzen ergeben sich für professionelle Autor:innen? Was bedeutet es heute noch zu schreiben, wenn prinzipiell jede:r veröffentlichen kann? Wie sieht die professionelle Redaktion und Betreuung in den Verlagen aus? Unter welchen Kriterien findet die Auswahl zur Publikation statt? Werden Lektor:innen notwendig zu Marketingexpert:innen? Welche Macht kommt den neuen divergenten Publika zu?

In unserem vierten literatur saloon wollen wir die Herausforderungen für die Literatur der Gegenwart unter postdigitalen Bedingungen mit Autor:innen und Leser:innen, Literarurschaffenden und -wissenschaftler:innen diskutieren.

Programm am Dienstag, 20. Juni 2023

13.00 Uhr: Grußwort von Oliver Jahraus, Vizepräsident der LMU für den Bereich Studium

13.15–14.15 Uhr: Bestseller schreiben? Alicia Sommerfeld alias Marilena Sommer & Thomas Meinecke. Moderation: Rabea Conrad

15.00­–16.00 Uhr: Carolin Amlinger (Universität Basel): Stabilität der Krise. Der Literaturmarkt in der digitalen Gegenwart. Moderation: Lena Siebels

16.15­–17.30 Uhr: Erfolg und Publikum – Lesung & Gespräch mit Kim de l’HorizonBlutbuch (hybrid). Moderation: Tanja Prokić & Kay Wolfinger

18.00–19.00 Uhr: Marktlogik im Verlag – Gespräch mit Angela Tsakiris (DuMont Literaturverlag, Lektorat Blutbuch) und mit Jan Valk (Verlag Kiepenheuer & Witsch, Lektorat Lügen über meine Mutter). Moderation: Magdalena Specht

19.30 Uhr: Klasse und Literaturbetrieb – Lesung und Gespräch mit Daniela DröscherLügen über meine Mutter. Moderation: Carlos Spoerhase

Philologicum der LMU München, Ludwigstraße 25, Veranstaltungsraum
Kontakt: saloon@germanistik.uni-muenchen.de

»Sebald für alle«

Soiree im Literaturhaus Allgäu in Immenstadt am 1. Januar 2023, 17 Uhr

»Sebald für alle« möchte einen leichtfüßigen Zugang zum Werk des 1944 in Wertach geborenen Schriftstellers W.G. Sebald schaffen.

Dr. Kay Wolfinger (LMU) führt durch das Programm, der Filmemacher Christian Wagner stellt einen persönlichen Text zum Autor vor, Hans Piesbergen – beliebter Schauspieler des Theaters in Kempten – fühlt sich in einen der bekanntesten Protagonisten Sebalds, Paul Bereyter, ein und Ulrike Bauermeister-Bock reist mit Sebald zurück ins Allgäu der 1980er Jahre.

Musikalisch umrahmt wird der vielseitige Abend vom Duo »Klezmotions« aus Memmingen.  Die Veranstaltung entstand in Zusammenarbeit des Literaturhauses Allgäu mit der Deutschen Sebald Gesellschaft.