Workshop zur Poetik-Dozentur von Jenny Erpenbeck
organisiert von Evi Zemanek und Kay Wolfinger
an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen

in Tübingen am 18. November 2025
Workshop zur Poetik-Dozentur von Jenny Erpenbeck
organisiert von Evi Zemanek und Kay Wolfinger
an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen

im Tukan-Kreis in München am 30. Oktober 2025
Nelio Biedermann liest aus seinem Roman «Lázár» (Rowohlt Verlag, 2025) und spricht darüber mit Moderator Kay Wolfinger im Tukan-Kreis in der Münchner Seidlvilla (30. Oktober 2025, 19:30 Uhr).
— Hinweis: Die Veranstaltung ist ausverkauft. —
«Lázár» erscheint in mehr als zwanzig Ländern.
Alles beginnt, sogar das Ende, als Lajos von Lázár, das blonde Kind mit den wasserblauen Augen, zur Welt kommt. Seinem Vater, dem Baron, wird der Sohn nie geheuer sein, als ob er dessen Geheimnis ahnte. Mit Lajos’ Geburt im Waldschloss bricht auch das 20. Jahrhundert an, das das alte Leben der Barone Lázár im südlichen Ungarn für immer verändern wird. Der Untergang des Habsburgerreichs berührt erst nur ihre Traditionen, aber alle spüren das Beben der Zeit, die schöne Mária ebenso wie der geisterhafte Onkel Imre. Als Lajos in den zwanziger Jahren sein Erbe antritt, scheint der alte Glanz noch einmal aufzublühen. Doch die Kinder Eva und Pista – der das Dunkle so liebt – müssen erleben, wie totalitäre Zeiten ihre wuchtigen Schatten werfen – und lernen, gegen sie zu bestehen.
Ein Roman wie eine Welt, die überwältigende Saga einer Familie, getrieben von der Liebe und der Sehnsucht nach ihr, in den Strudeln des 20. Jahrhunderts. Fesselnd und berührend, zugleich voller Leichtigkeit, voller Träume und Geheimnisse, in denen sich die ganze Tragik und Schönheit der Existenz spiegelt. Und – ob angesichts historischer Katastrophen oder schöner Sommertage – die ewige Frage, wie man leben soll.
Weitere Informationen auf der Webseite des Verlags.

am 27. September 2025 im Sonnenalp Resort, Ofterschwang
In einer neuen Literaturreihe des Sonnenalp Resorts lädt Kay Wolfinger Autorinnen und autoren zu Gesprächen über ihre eigenen Werke sowie über jene Werke ein, die ihnen von anderen Autorinnen und Autoren besonders am Herzen liegen. Wir freuen uns mit Matthias Politycki den Auftakt machen zu dürfen.
Teilnahme nur für Gäste des Hotels oder nach persönlicher Einladung möglich.
in Graz und Bamberg am 22. und 24. Juli 2025
Okkulte Krisen – Murnaus Nosferatu im dunklen Licht Saturns
am Dienstag, 22. Juli 2025, 13.30 Uhr im Rahmen der Sektion „Literatur auf der Kinoleinwand zu Krisenzeiten“ des XV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik, Graz
Die Care-Seite des Populären. Alina Bronskys Pflegesituationen
am Donnerstag, 24. Juli 2025, 11.00 Uhr beim Kolloquium zur Bamberger Poetikprofessur 2025: Alina Bronsky, Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg
Münchner Poetikvorlesung an der Ludwig-Maximilians-Universität im Juli 2025
Im Juli 2025 wird Simon Strauß, Journalist der F.A.Z. und Autor mehrerer produktiv diskutierter literarischer Bücher, mit seiner Vorlesungsreihe über „Neoromantik – Vom literarischen Wert einer alt-neuen Sehnsucht“ einen Einblick geben in seine aktuellen Arbeitszusammenhänge.
Er spricht am 2. Juli um 18 Uhr im Veranstaltungsraum des Philologicums (Ludwigstraße 25, 80539 München) über „Schreiben & Prägung“. Am 9. Juli geht es um „Schreiben & Empfindung“, am 16. Juli um „Schreiben & Gemeinschaft“.
Prof. Dr. Carlos Spoerhase, Prof. Dr. Erika Thomalla und Prof. Dr. Frieder von Ammon führen jeweils in die drei Abende ein.

am 27. Juni 2025, 18 Uhr, im AllgäuSternHotel Sonthofen
Der W.-G.-Sebald-Literaturpreis, der zum dritten Mal von der Deutschen Sebald Gesellschaft in Verbindung mit den Städten Kempten (Allgäu) und Sonthofen vergeben wurde, geht an die Schriftstellerin Lena Schätte.
Dies entschied eine fünfköpfige Jury, welcher Hans Jürgen Balmes (S. Fischer Verlag), Heike Gfrereis (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Sebastian Guggolz (Guggolz Verlag), Helmut Neundlinger (Archiv der Zeitgenossen Krems) und Friederike Reents (Katholische Universität Eichstätt) angehörten. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Am Freitag, den 27. Juni 2025, um 18 Uhr wird der Schriftstellerin Lena Schätte der W.-G.-Sebald-Literaturpreis verliehen, wie immer im AllgäuSternHotel Sonthofen. Außerdem stellt die Autorin ihr im Frühjahr 2025 erschienenes Buch Das Schwarz an den Händen meines Vaters vor, in das der Siegertext Schnapstage eingeflossen ist. Der österreichische Literaturwissenschaftler Helmut Neundlinger wird die Laudatio halten.
Literaturhaus Allgäu, Immenstadt, 26. Juni 2025, 19:30 Uhr
Lesung und Gespräch mit Kay Wolfinger
Im Rahmen einer besonderen Veranstaltung lädt das Literaturhaus Allgäu am 26. Juni zur Lesung und zum Gespräch mit der vielfach ausgezeichneten Autorin Ulla Lenze ein. Im Zentrum des Abends steht ihr aktueller Roman Das Wohlbefinden – eine fesselnde Erzählung über weibliche Selbstbehauptung, spirituelle Erfahrung und die Schatten der Geschichte.
Der Roman führt in die Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz im Jahr 1907, wo die hellsichtige Fabrikarbeiterin Anna Brenner auf die Schriftstellerin Johanna Schellmann trifft. Ihre Begegnung löst eine Kette existenzieller Umbrüche aus, die über Generationen hinweg nachwirken – bis in die Gegenwart, in der die Urenkelin Vanessa versucht, die verdrängte Vergangenheit literarisch zu durchdringen. Zwischen spiritistischem Rausch und gesellschaftlicher Repression entfaltet Ulla Lenze ein vielschichtiges Panorama dreier Frauenleben – von der Kaiserzeit bis heute.
Moderiert von Kay Wolfinger (LMU München) nähert sich die Veranstaltung nicht nur dem erzählerischen Kosmos des Romans, sondern stellt auch die Frage, welche Bedeutung Okkultismus und Spiritismus für die zeitgenössische Literatur haben können. Welche Räume eröffnet das Unsichtbare? Wo liegen die literarischen Potenziale im Übersinnlichen?
Ein Abend zwischen Literatur und Literaturwissenschaft, zwischen Geschichte und Gegenwart – offen für alle, die sich für das Unaussprechliche zwischen den Zeilen interessieren.
Eintritt: 10 EUR / 7 EUR
Ort: Literaturhaus Allgäu, Fidel-Schlund-Platz 1, 87509 Immenstadt i. Allgäu
mittwochs im Juni 2025 an der LMU München, jeweils 16-17 Uhr s.t., Schellingstr. 3, RG309
Ab dem Sommersemester 2025 findet wöchentlich eine Forum-Veranstaltung des ZfGM statt.
4. Juni: Prof. Dr. Kay Wolfinger: Christian Krachts Air (2025)
11. Juni: Dr. Claudia Maria Pecher: Netzwerk Kinder- und Jugendliteratur?
18. Juni: Prof. Dr. Frieder von Ammon: Zur Gegenwartslyrik
25. Juni: Prof. Dr. Benjamin Loy: Ästhetische Privilegien? Gegenwartsliteratur und (Post-)Autonomie
am 8. und 21. Mai 2025
Am Schnittpunkt, Monacensia im Hildebrandhaus, 8. Mai 2025, 18 Uhr

Im Juli 2024 nahm das neugegründete Zentrum für Gegenwartsliteratur München seine Arbeit auf und präsentierte sich an einem Abend in der Monacensia erstmals der Öffentlichkeit. Gut ein Jahr später sollen im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit anschließender Lesung an demselben Ort ein Zwischenfazit gezogen und Perspektiven für die Zukunft eröffnet werden.
Der Titel „Am Schnittpunkt“ markiert, dass das Zentrum den Dialog sucht zwischen der Universität, den literarischen Institutionen, der Öffentlichkeit und nicht zuletzt den Schreibenden der Stadt.
Auf dem Podium treffen sich Anke Buettner (Monacensia), Florian Kessler (Carl Hanser Verlag) und Marie Schmidt (Süddeutsche Zeitung); moderiert wird das Gespräch von Zentrumsmitglied Erika Thomalla (Buchwissenschaft, LMU München).
Eine anschließende Lesung von Jonas Lüscher aus seinem neuen Roman Verzauberte Vorbestimmung wird eingeleitet von Rebecca Faber (Monacensia) und moderiert von Frieder von Ammon (Germanistik, LMU München).
andererseits. Literatur trifft Wissenschaft – Zur Aktualität der Popliteratur, LMU München (Hörsaal M118), 21. Mai 2025, 19 Uhr
Der dritte Abend der Reihe „andererseits“ steht ganz im Zeichen des Pop: Der Journalist und Schriftsteller Eckhart Nickel gehörte unter anderem als Autor für „Tempo“, „Jetzt“ und „SZ am Wochenende“ sowie als Mitglied des „popkulturellen Quintetts“ zu den zentralen Protagonisten der deutschsprachigen Popliteratur der 1990er Jahre. Wie sein jüngster Roman „Punk“ aus dem vergangenen Jahr zeigt, ist Pop auch weiterhin von zentraler Bedeutung für ihn – allerdings hat sich in der nahen Zukunft, in der sein Roman spielt, der kulturelle Bezugsrahmen verändert. So stellt sich die Frage, was Pop aktuell noch bedeuten kann und welche Kontinuitäten zwischen der Popliteratur der 1990er Jahre und der Gegenwart bestehen.
Mit:
Eckhart Nickel, Autor und Journalist
Prof. Dr. Erika Thomalla, Buchwissenschaftlerin an der LMU München mit Forschungsschwerpunkt Geschichte der Popliteratur und Popjournalismus
Moderation: Prof. Dr. Frieder von Ammon, Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Literatur des 20. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne an der LMU München

Das Europäische Archiv der Stimmen. Oral History im interdisziplinären Diskurs [zus. mit Max Stange und Simon Unger], Würzburg: Königshausen & Neumann 2025.

Der ideengeschichtlich ausgerichtete Sammelband setzt sich zum Ziel, die Arbeit des Vereins Arbeit an Europa erstmals wissenschaftlich zu sichten, historisch einzuordnen und medial zu deuten. Er will das bisher Erreichte ergänzen, an dieses anschließen und eine im umfassenden Sinne akademische Aufarbeitung leisten. Das Europäische Archiv der Stimmen wird zum Ausgangspunkt genommen und im Kontext von Europa-Diskursen verortet.
Die Beiträge geben eine grundlegende Übersicht über die Themen und inhaltlichen Schwerpunkte der für das Europäische Archiv der Stimmen geführten Interviews und eröffnen eine Diskussion über deren wissenschaftliche Verwendung als historische Quellen. Insbesondere geht es hier um eine Einbettung des Projektes von Arbeit an Europa in eine Mediengeschichte von Europa-Diskursen in Verbindung mit der dadurch entstehenden Möglichkeit, die Ergebnisse des Vereins kulturhistorisch zu lesen, auf intertextuelle Vorgängerprojekte hinzuweisen und schließlich auch den Geisteswissenschaften die mögliche Fruchtbarkeit und historische Traditionslinie von Arbeit an Europa aufzuzeigen.
Traditionen des Pathos? W.G. Sebald und die Literatur der Gegenwart [zus. mit Claudia Öhlschläger, Michael Niehaus und Karine Winkelvoss], Würzburg: Königshausen & Neumann 2025 [= Schriftenreihe der Deutschen Sebald Gesellschaft, Bd. 3].

W. G. Sebald und sein literarisches Erbe mit der Kategorie des Pathos in Verbindung zu bringen, hat auf den ersten Blick etwas Paradoxes. Sebald selbst hat in seinen kritischen Schriften und Gesprächen stets eine »unpathetische Diktion«, eine »leidenschaftslose Art der Rede«, eine Neutralität des Tons gefordert. Sein »ethisch-ästhetisches« Stilideal orientiert sich eher an der literarischen Tradition der Flaubertschen impassibilité und an sachlich-dokumentarischen Formen.
Zugleich aber steht Pathos als zu vermittelndes Unglück und Leid im Zentrum von Sebalds Werk. Sein antipathetisches Stilideal geht selbst auf verschiedene Traditionen des Pathos zurück und seine Prosa entwickelt ganz eigene Pathosformen und -formeln.
Der Sammelband möchte diesen Verfahrensweisen nachspüren und nach der ästhetischen, aber auch kulturkritischen sowie kulturpolitischen Funktion des Pathos in der internationalen zeitgenössischen Literatur fragen: Wie wird hier Empathie reguliert und reflektiert? Gibt es eine Poetik, Ästhetik, aber auch Medialität des Pathos? Gibt es spezifische, tradierte Erzählweisen des Pathos?